Ich habe noch kein Horoskop gesehen, das ohne ambivalente Anteile ist. Bei manchen sind die widersprüchlichen Konstellationen „mild“, das bedeutet, ihre Energien lassen sich gut ohne allzu große – innere und äußere – Konflikte leben. Meist sind sie aber stärker ausgeprägt und damit muss man erst lernen umzugehen.
Wenn zum Beispiel jemand Aszendent Löwe ist und eine Löwe-Sonne im ersten Haus hat, ist das eine offene und extrovertierte Energie. Stellen wir uns nun vor, dass diese Person zusätzlich dazu einen Krebs-Mond im 12. Haus hat. Das spricht wiederum für eine sehr sensible und introvertierte Seite, die in einem großen Widerspruch zu der Löwe-Energie steht.
Beide Anteile brauchen Raum, um sich auszudrücken…
Das eigene Selbstbild weiten
Wenn wir erwachsen werden entwickeln wir ein Selbstbild. Und gleichzeitig passen wir unser Verhalten (unbewusst) an dieses Selbstbild an. Und dadurch festigt es sich umso mehr.
Aber meist ist dieses Selbstbild nicht ganzheitlich. Sei es, weil wir uns an den Persönlichkeitsanteilen orientieren, die am ausgeprägtesten sind oder auch an denen, die gesellschaftlich eher akzeptiert sind als die „schwierigen“.
Deswegen möchte ich dir gerne mitgeben: Halte dein Selbstbild so weit und offen wie möglich. Stelle es dir eher wie einen offenen Raum vor, in dem sich deine unterschiedlichen Anteile ausdrücken dürfen.
Du musst kein „in sich stimmiger“ Mensch sein. Erlaube dir, widersprüchlich zu sein, denn nur dann kannst du dich wirklich frei und authentisch fühlen.
Je mehr Anteile wir leben, umso glücklicher sind wir
Meine Erfahrung ist, dass wir umso glücklicher und zufriedener sind, je mehr Anteile unseres Horoskops wir leben. Und um das zu tun, braucht es eine gewisse Weite und auch innere Erlaubnis.
Und auch wenn du nicht immer alle deine Facetten gleichermaßen leben kannst, kannst du dir dennoch ihrer bewusst sein. Es ist langfristig besser, den Schmerz des gerade-nicht-ausleben-könnens zu fühlen, als dich von deinen eigenen Anteilen abzuschneiden.