Die Zeit, so wie wir von ihr sprechen, existiert nur durch unsere Gedanken. Die Vergangenheit und die Zukunft existieren ohne die Gedanken nicht. Und die sogenannte Gegenwart ist so flüchtig, dass man kaum einen Moment festhalten kann, sei er auch noch so schön…
In Wirklichkeit gibt es nur einen konstanten Ablauf an Ereignissen, die in der Zeitlosigkeit stattfinden. Du kannst das sofort hinterfragen und überprüfen. Existiert dein gestriger Tag noch irgendwo? Und wo ist morgen? Nur im Kopf…
Wir sind es so sehr gewohnt, uns durch das Leben zu „denken“, dass wir etwas ganz Einfaches und zugleich Fundamentales übersehen: Die Zeitlosigkeit, in der alles stattfindet.
Die Zeitlosigkeit ist der Raum, der alles enthält, unser ganzes Leben. Uns als Kinder, als Erwachsene und als alte Menschen… Der Moment deiner Einschulung ist genau derselbe, wie der Moment, als du dein Abschlusszeugnis entgegengenommen hast. Es ist keine Zeit vergangen. Dazwischen gab es nur sehr viele andere Abläufe in genau demselben „Moment“.
Wieso ist es so wertvoll, das zu erkennen?
Weil wir uns dadurch wieder mit der Ganzheit verbinden.
Es ist so, als ob wir aus unserem „gedachten“ Leben (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) eine Etage hinabfallen. Und feststellen, dass auf dieser Etage alles grenzenlos weit und offen ist. Und sie ENTHÄLT die obere Gedanken-Etage, in der wir uns normalerweise aufhalten.
Die untere Etage ist das reine Sein, es fühlt sich zutiefst nach uns selbst an und nach zuhause. Dort sind wir alle eins.
Der Mystiker Rumi hat dazu diese schönen Worte geschrieben:
Out beyond ideas
of wrongdoing and rightdoing,
there is a field.
I’ll meet you there.
When the soul
lies down in that grass,
the world is too full
to talk about.